Blog durchsuchen

Montag, 28. August 2017

Erstbegehung Speckkar Nordwand: "Überschallwand-Mittelpfeiler" VI

Letzte Woche gelang es mir mit Tom eine neue Tour auf der Speckkar Nordwand zu eröffnen. Die Tour befindet sich im linken Wandteil, in der sogenannten "Überschallwand" zwischen den Routen "Kuen/Obermüller" und der "Tacitusführe". Nachdem wir heuer an der Überschallwand bereits eine Tour (Kuen/Haim/Dobrovz) geklettert sind, ist uns beim Zustieg ein markanter Riss in der Wandmitte aufgefallen und deshalb wollten wir mal einen Versuch starten, dort eine neue Route zu klettern.
Über den Vorbau geht es zuerst seilfrei hinauf zu einer Art Rinne, wo ein Klemmblock liegt mit einer Sanduhrschlinge. Da wir keine Bohrhaken verwenden wollten, sind wir immer den logischen Rissen und Verschneidungen gefolgt, haben jedoch auch immer darauf geachtet, dass wir den guten Fels nutzen. Nur zur Beginn der 5. SL ist es kurz brüchig, danach geht es wieder in bombenfesten Karwendelfels weiter bis zum Pfeilerkopf. Von dort kann dann jeder selber entscheiden, ob er weiter auf den Grat und über diesen auf die Speckkarspitze klettert, oder die von uns eingerichtete Abseilpiste benützt. Man kann die Route gut mit Camelots und Keilen absichern, die von uns geschlagenen Zwischenhaken haben wir stecken gelassen, für den Standplatzbau sollte man jedoch noch einige Haken dabei haben. Echt eine lohnende alpine Tour, ohne Bohrhaken.


Infos zur Tour:


Speckkar Nordwand „Überschallwand-Mittelpfeiler“ VI
Die Tour befindet sich zwischen den Route „Kuen/Obermüller“ und der „Tacitusführe“.
Um es mit den Worten der alten Kletterer zu beschreiben: Großzügige Freikletterei in festem Fels, sehr lohnend! Nur in der 5 SL ist es am Beginn etwas brüchig, sonst bombenfester Karwendelfels! 

Zustieg:Von der Halleranger Alm Richtung Überschalljoch, bis man auf Höhe der Wand ist (vom Weg aus gut einsehbar). Dann über Wiesen und zuletzt über Geröll hinauf zum Einstieg, ca. 30 Minuten von der Alm.
Führe:
Zuerst über den Vorbau (bei kleiner Gedenktafel) seilfrei hinauf zu einer Rinne mit Klemmblock und Sanduhrschlinge.
1. SL 30m V-: Vom Klemmblock rechts über den geschwungenen Riss hinauf, kurze Wandstelle (H) und durch den Riss zu Stand in Nische.
2. SL 25m VI-/VI:  Zuerst gerade empor zu Haken, von dort rechts hinaus, dann gerade hinauf zu kl. Verschneidung, durch diese zu Stand in Nische.
3. SL 30m VI-: Vom Stand links durch kleine Verschneidung empor, leicht nach rechts zu Riss (H) und über diesen rechtshaltend zu Stand an Köpfel.
4. SL 40m VI: Über Rampe nach rechts (III) ca. 20 m, dann links in die Wand hinauf (Achtung nicht zu weit der Rampe folgen, am Ende Abseilstelle auf Köpfel, von der Abseilpiste) auf einen Vorsprung (H und SU), dann gerade steil empor und rechts zu Stand mit Haken.
5. SL 55m VI: Vom Stand gerade empor (VI, H), dann leicht links über kleinen Überhang auf Rampe und über diese
(V+) zu Stand auf Köpfel.
6. SL 55m V: Zuerst gerade empor, dann durch Risse und Verschneidung in Kamin und zu Stand an Köpfel.
7. SL 35m IV: Zuerst links, dann über breiten Riss zum Grat und nach links zum Stand am Pfeilerkopf.

Abseilpiste:
1. 40m: vom Pfeilerkopf in ein Becken, Stand an 2 Haken.
2. 40m: zu Köpfelstand von 5 SL.
3. 50m: wieder Stand an Köpfel unter großem Dach.
4. 60m: gerade hinunter, Stand an 2 Haken auf Band.
5. 60m: bis zum Einstieg abseilen.
Alternativ kann man natürlich auch weiter auf den Grat gehen (III) und von dort auf die Speckkarspitze. 
Material: 1 Satz Camelots und Keile, sowie Hammer und Haken. 60m Doppelseil.

Wandbild und Topo ist bei den Fotos angehängt! 


1 Kommentar:

Wolfi hat gesagt…

Bravo Mander!!