Die Nordwand des kleinen Lafatschers führt im Vergleich zur benachbarten NO-Wand einen Dornröschenschlaf.
Die wenigen Touren die es dort gibt sind sehr alpin, eine davon wurde mir vor vielen Jahren von Sepp Jöchler empfohlen. „Die Hacklführe, de tat enk gfallen“, meinte der Sepp damals. Jetzt hat es doch einige Zeit gedauert, aber gestern war es dann soweit, dass Mathi und ich in die Nordwand eingestiegen sind.
Der Zustieg zur Wand dauert vom Halleranger etwa 30 Minuten. Der Einstieg befindet
sich in der Mitte des Kohlerkars und ist nicht ganz leicht zu finden (siehe
Wandbild). Los geht die Kletterei mit zwei
Seillängen bis zum VI. Grad, dann führten uns drei leichtere Seillängen, hinauf
zur mächtigen Hauptwand. Dort geht es nochmal anständig zur Sache, klassisches
Klettern in Verschneidungen, Kaminen und Rissen, die alle immer selbst
abgesichert werden mussten, lediglich zwei Haken haben wir von unseren Vorgängern gefunden. Der
Fels ist durchwegs fest, bis auf die vorletzte Länge, wo man über einen
brüchigen Überhang klettern muss. Nach Ende der Hauptschwierigkeiten klettert
man seilfrei auf den Gipfel des Lafatscher Rosskopfs und von dort geht es problemlos
hinunter zum Lafatscher Joch.
Fazit: Abwechslungsreiche, alpine Abenteuerkletterei bei der man einen Satz Cams (mittlere doppelt), Keile, Hammer und Haken unbedingt dabeihaben sollte. Von den alten klassischen Touren sicher eine der Schwierigsten!
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