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Sonntag, 3. Juni 2012

Rotwand & Rosengartenspitze

Am Freitag gings mit Sonne nach Südtirol in den Rosengarten. Über Bozen fuhren wir hinauf zum Karerpass. Von dort sind wir gerade aus hinauf zum Wandfuss der Rotwand. Für heute hatten wir uns den "Hermann Buhl Gedächtnisweg VI A2 /8" vorgenommen. Wir waren schon ziemlich gespannt was uns erwartet, da ja die Tour im unteren Teil durch Felsstürze in Mitleidenschaft gezogen worden ist, und man nur wenig Informationen dazu findet.
Der Kaltstart in die erste Seillänge war wie immer zach, noch dazu kam dass es von der Temperatur her ziemlich frisch war, aus dem Nebel heraus leicht regnete und als ich schon ziemlich weit über dem ersten Haken den zweiten einhängen wollte, merkte ich dass er ziemlich locker war und zog ihn mit zwei Finger aus der Wand. Perfekter Start ;-)! Anschließend kamen wir über etwas leichteres Gelände in die Felssturzzone. Über ein Schuttband kamen wir zu einer riesigen Schuppe wo wir einige Haken sahen. Also sind wir wie auf rohen Eiern hinauf gestiegen, und immer wieder musste ich mich wundern dass wir nicht schon lange mit dem ganzen losen Gestein Talwärts gerauscht sind. Sonne hatte direkt auf der Schuppe Stand, und holte mich nach. Ab hier steckten einige Haken, und es ging in technischer Kletterei weiter. Als ich nur noch 6 Meter von der Orginalroute weck war, waren keine Haken mehr, und ich hängte in einer hellgelben, brüchigen, splittrigen und senkrecht bis überhängenden Wand. Von hier sah ich auch dass der Felssturz eigentlich rechts umgangen wird. Dort stecken ziemlich viele Haken und der Fels schaut auch recht fest aus. Leider war ich aber hier heroben und wusste nicht wirklich wie ich die letzten Meter überwinden sollte. Wir hatten eine Hand voll Haken dabei, aber leider passte keiner hinein. Also lies ich mich von Sonne einige Meter hinunter und versuchte es mit Pendeln, aber es war zu weit und ich hatte keine Chance. Bin dann wieder hinauf gestiegen und versuchte es erneut mit einem Haken. Endlich ging einer hinein, und ich belastete in vorsichtig, doch hier war wieder Endstation. Mittlerweile ziemlich genervt, versuchte ich weiter zu klettern, doch alles was ich festhalten wollte brach sofort aus. Dann sah ich eine winzige Sanduhr wo ich eine Reepschnur durchfädeln konnte. Und ab jetzt war der Weg frei :-)!! Ich erwischte ein Zweifingerloch und konnte die letzten Meter zur Orginalroute klettern!! Ziemlich erleichtert erreichte ich den Stand und holte Sonne nach. Laut Topo sollte hier ein bequemer Stand sein und ein Schulterriss, doch hier ist nur noch ein Hängestand und eine glatte Wand, der Schulterriss liegt 200 Meter weiter unten im Kar :-)! Von hier über die Orginalroute weiter. Die letzten 6 Seillängen waren auch noch ziemlich anstrengende Kletterei, teilweise auch recht brüchig und manche Haken brechen schon beim anschauen. Nach 7 Stunden schinten standen wir endlich am Gipfel!! Wenn man die Schwierigkeiten, brüchiger Fels, schlechte Haken, Felssturz usw. zusammen zählt, sicher eine meiner härtesten Alpintouren!! Auf dem letzten Foto sieht man in rot unsere Linie, und blau die Neue!! Die neue macht mir einen recht guten Eindruck!! Gestern haben wir es dann eher gemütlich angehen lassen und sind mit dem Shutteltaxi von Pera hinauf zur Gardeccia Hütte! Von hier in einer Stunde zum Einstieg der Rosengartenspitze Ostwand. Wir kletterten die "Steger VI-", einen der Klassiker im Rosengarten. Die Tour ist eher leicht, aber dafür recht lang! Also beeilten wir uns und kletterten ziemlich zügig hinauf, nach gut 4 Stunden Genusskletterei standen wir am Gipfel :-)! Über den Nordgrat und die Westrinne kletterten wir ab und spazierten wieder hinunter zur Gardeccia, wo bereits das Taxi wartete :-)! Wieder 2 geile Tage in den Dolomiten :-)! Noch dazu war die "Steger" meine 50ste Tour vom Pause Klassiker "IM EXTREMEN FELS" ;-)!!

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