Blog durchsuchen

Mittwoch, 31. Mai 2023

Combin de Valsorey 4184m NW Wand


Oft sind wir schon das Rhone Tal Richtung Martigny hinuntergefahren wo man von der Autobahn aus einen tollen Blick auf die NW Wand des Combin de Valsorey hat, jedes mal haben wir uns gedacht "de war amol lässig", aber da wir schon vor 28 Jahren am Combin über das Gardien Coulior waren hat´s a bissl gedauert.

So starteten Wolfi und ich am Samstag nach Jahrzehnten und graueren Haaren wieder Richtung Panosiere Hütte. Diese war gut besucht da es das erste Wochenende mit gutem Wetter nach den Schneefällen im Frühjahr war. Etwas später aber immer noch um 3h zogen auch wir mit einer Kolonne Combin Aspiranten den Corbassiere Gletscher hinauf, am obersten Plateau dann alleine weiter zum Einstieg. Im unteren Wandteil waren bereits 2 Seilschafen fleißig beim spuren ("das ausschlafen hat sich gelohnt"). Bis zum Oberen Drittel wo wir auf die Fleißigen Spurer aufschlossen waren die Verhältnisse nahezu perfekt, dann kam zunehmend sprödes Blankeis zum Vorschein. In der Ausstiegsrinne kam dann doch noch das Seil zum Einsatz. Obwohl es von unten gut ausgesehen hat wäre eine Ski Abfahrt nicht lohnend gewesen. Im Anschluss dann mit Ski bei perfekten Verhältnissen über den Combin de Grafeneire 4314m zum Combin de Tsessette 4135m. Die Abfahrt über den berüchtigten Corridor war wohl der gefährlichste Teil der Tour da die Seracs gerade sehr aktiv sind.

Fazit: tolles Erlebnis für jeden Liebhaber klassischer Eistouren ("aussterbende Rasse") wo auch Erich Vanis 1958 mit dem ersten geraden Ausstieg seine Spuren hinterlassen hat. 700m 55°

Diese Tour widmen wir unseren lieben Kameraden und Lehrmeister Lechner (Heister) Hans den wir leider am vergangenen Donnerstag zu Grabe getragen haben. Berg Heil!













Mittwoch, 19. April 2023

Skitouren in Georgien

 

Wir sitzen fest. Während unseres Georgienurlaubs zu wenig Schnee, jetzt kurz vor der Heimreise hat es uns eingeschneit. Der Kreuzpass, die Nabelschnur nach Tiflis, ist aufgrund der Neuschneemengen gesperrt. Es gibt keine Infos und niemand weiß wie lange die Sperre anhält.

Donnerstag, 13. April 2023

Steile Tage auf der Heidelberger Hütte

Letzte Woche haben Tom, Luggi und ich das schöne, kalte Wetter ausgenutzt und 3 Tage auf der Heidelberger Hütte verbracht. 

Neues Konto der Bande auf Facebook

Wir haben einen neuen Facebook-Account, da wir Probleme mit unseren bisherigen hatten!

Klicke hier! Folge uns erneut auf Facebook: AlpineBande.tirol





Mittwoch, 12. April 2023

Skitourenausflug Rieserfernergruppe

Nach dem niederschlagsarmen Winter 2022/23 fiel, kurz vor kalendarischem Frühlingsbeginn, die Wahl für das Ziel unseres traditionellen Skitourenausflugs nicht gerade leicht. Mit dem Reintal am Fuße der Rieserfernergruppe hatten wir jedoch auf die richtige Karte gesetzt.

Früh morgens starteten Christian, Sepp, Wolfi, Sonne und ich am Samstag den 18. März von Eppach auf unseren Skiern einem steilen Steig folgend durch den Wald. Die Kasseler Hütte ließen wir linkerhand liegen und erreichten den Schneebigen Nock Ferner. Eine Tragepassage über einen felsdurchsetzten Rücken führte uns zum Skidepot, von wo vorerst felsig, dann im Firn der Grat auf den 3358 m hohen Gipfel des Schneebigen Nock leitet. Für die ca. 1800 Hm Aufstieg wurden wir mit einer tollen Abfahrt über die NNW-Flanke des Berges belohnt. Über Moränen und vorbei an schneebedeckten Bergseen verließen wir den schönen Kessel um durch den steilen Wald unterhalb der Terner Almen schließlich wieder die Langlaufloipe am Talboden zu erreichen.

Nicht minder eindrucksvoll ging unser Anstieg am Sonntag entlang dem Ursprungbach auf den Lenksteinferner unter die mächtige Kulisse des Hochgall (3436 m). Im orografisch rechten Teil des Gletschers führte unsere Spur der felsigen Gestalt der Barmer Spitze (3200 m) entgegen. Über einen kurzen aber ausgesetzten Blockgrat erreicht man den Gipfel, welchen ein prächtiges Kreuz ziert. Durchaus lohnend, wenn auch nicht im Pulverschnee trugen uns die Ski wieder zum Ausgangspunkt.






Montag, 20. Februar 2023

Skibergsteigen in die Zillertaler

 Das schöne Wetter der letzten Woche konnten wir gut ausnutzen und ein paar lässige Touren in den Zillertaler Alpen machen. So sind wir einmal über das Griererkar hinauf zur Realspitze und dann hinüber zur Höllsteinscharte, wo wir uns 3mal abseilen mussten, um die Pulverhänge im Höllensteinkar zu erreichen. Weiters waren wir noch am Ahorn, wo wir dann über die tolle N-Rinne abgefahren sind, ebenfalls bei super Pulver. 



Eine tolle Abfahrt hatten wir noch in der Schwarzach. Bei einer Tour auf den äußeren Falken bin ich bereits eine lässige Rinne abgefahren und konnte dort auf der Scharte sehen, dass man in das hintere Kar ebenfalls hinunter fahren kann, jedoch wird dieses durch einen Felsriegel unterbrochen. Deshalb Dani, Tom und ich uns mit Seil und Haken bewaffnet und sind dort hinunter gefahren. Wir mussten zwei Abseilstellen (20m und 25m) einrichten, damit wir in das darunter liegende Kar kamen und dann wieder zurück in die Schwarzach. Leider hat dieses Kar laut Karte keinen Namen! Tolle Runde in einer ruhigen Ecke!





Montag, 13. Februar 2023

Kesselfallrevival

Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren, am 16.02.2003 kletterten Martin und ich diesen Eisfall.

Samstag, 11. Februar 2023

Skitourentage im Großarltal

 Am Samstag fuhren Susanne und ich nach Großarl. Aufgrund der dort vorherrschenden Lawinenwarnstufe 4 war Zurückhaltung angesagt.

Montag, 2. Januar 2023

1. Begehung: Treffauer Nordwand "Berufsschule" M7

Nach einer langen Verletzungspause konnte ich nun endlich wieder ins alpine Geschehen zurück  kehren, dafür hat David gleich eine passende Tour ausgesucht, eine Erstbegehung 😊 

Donnerstag, 15. September 2022

Schwere Kalkkögel-Klassiker

Als Magnus und ich am Morgen des o4.o8.2o22 von der Adolf Pichler Hütte in die NW-Wand der Riepenwand (2774 m) blickten, stellten wir mit etwas Überraschung fest, dass die vorangegangenen heißen Sommerwochen selbst die „Direkte Nordwestwand“ von Hias Rebitsch und Kurt Loserth weitestgehend trockengelegt haben. Deren unterer Wandteil ist meist das ganze Jahr wasserüberronnen und auch im trockenen Zustand vielerorts vom Sand einer darüber liegenden Schlucht eingestaubt. So zählte das Hüttenbuch seit der Erstbegehung im Jahr 1936 bis zu jenem Tag erst 6 Wiederholungen.

Die Einstiegsverschneidung, ein harter Kögel-Fünfer, welcher wohl getrost mit VI bewertet werden könnte, stimmt gleich auf die herrschende Tonart ein. Die zweite Seilänge (V) führt linkshaltend in schöner Kletterei auf eine Piazschuppe. Vom Standplatz auf dieser leitet eine Linksschleife in brüchigem Gestein in die Schlüsselpassage der Route. Diese wird von einer abweisenden Wandpassage, über welcher der Schwerkraft trotzende Schuppen lauern, gebildet. Von Andi Orgler frei geklettert und mit VI+ bewertet, bevorzugten wir hier unser Körpergewicht auf das fragwürdige Gestein und ebensolche Haken zu verteilen. Brüchiger Fels, Nässe und Moos gestalteten auch die Kletterei im folgenden 4o m langen Riss (VI-) anspruchsvoll. Dieser führt in die Schlucht, an deren Beginn man überdacht und somit geschützt vor Steinschlag Stand beziehen kann. Und solchen löst der Vorsteiger fast garantiert aus, bis er die Schlucht wieder nach links verlässt. Die folgenden Seillängen führen entlang der Pfeilerkante empor, in deren Aufschwüngen immer wieder konzentrierte Kletterei (V+) gefordert ist, um nicht unliebsame Bekanntschaft mit darunterliegenden Bändern zu machen. Während wir die letzten Steilstufe in einem überhängenden Riss knapp links der Kante überwanden, spart man gewiss ein paar Nerven, wenn man wie im AV-Führer beschrieben, über ein Band nach rechts zu einer Verschneidung quert. Nach insgesamt 10 bis 12 Seillängen führt die flacher werdende Pfeilerkante fast direkt zum Gipfelkreuz der Riepenwand.

Eine Woche darauf, am 11.o8.2o22 waren Magnus und ich wieder an der Riepenwand. Diesmal wollten wir uns an einem Meisterstück von Matthias Auckenthaler und Hannes Schmidhuber aus dem Jahr 1933 versuchen. Die Route stellt bis heute, abgesehen von der „Wandrand-Verschneidung“, den einzigen Durchstieg durch die Westwand der Riepenwand dar. Gleich die erste Seillänge zeigt die Klasse der Erstbegeher auf. Hier verzeiht sicherungsmittelfeindliche Wandkletterei (VI) keinen Fehler, bis man bei auf einem kleinen Podest rasten und erste Haken klippen kann. Ein nasser schwarzer Fleck erschwerte den Überstieg in einen Riss, welcher endlich solide Cams schluckte. Nach 3o harterkämpften Metern erreicht man den ersten Standplatz auf einem Querband. Eine 4o m lange Traverse führt vorerst spazierend zu einem jüngeren Ausbruch, welcher 2018 von unseren Kameraden Matthi, Sonne und Roli mit 3 Haken überwunden und mit VI+/A1 bewertet wurde. Das folgende Kriechband geht in eine Hangelquerung über, welche zu einem Hängestand am Beginn eines steilen Risses leitet. In durchwegs gutem Fels und schöner Kletterei geht es 3 Seillängen (VI+, VI- und IV) geradlinig empor, bis man flacheres Gelände gewinnt, von wo man über Bänder (Steinmänner), vorbei an den spektakulären Riepentürmen eine Rinne erreicht, welche zurück zum Wandfuß führt. Beim Bier auf der Adolf Pichler Hütte konnten wir die 22. Begehung der „Riepen-Westwand“ ins Hüttenbuch eintragen.