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Samstag, 2. September 2017

Floitenkamm Überschreitung

Bereits vor 2 Jahren hat mich Kopp Dani auf die Floitenkamm Überschreitung angesprochen. Aber wie es halt so ist, vergeht der Sommer wie im Flug und das Projekt musste warten.
Doch am Dienstag den 29.8.17 war es dann soweit.
Der komplette Kamm startet in Mayrhofen und geht zurück bis zum Löffler.
Um 4 Uhr Morgens Start in Mayrhofen. Der Weg von Mayrhofen auf den Tristner ist nicht sehr ausgeprägt und ziemlich steil, aber der obere Teil ist Landschaftlich sehr schön.
Am Tristner hab ich zum ersten mal den ganzen Grat gesehen. So lang und so steil bzw zerrissen hab ich mir es nicht vorgestellt.
Am Tristner hatten wir ein Wasser Depot. Schwer bepackt starteten wir in den Grat.
Jeder von uns hatte 3 Liter zum trinken, essen für 2 tage, Schlafsack, Iso Matte, Kletterschuhe, Klettergurt, und Bekleidung. Zudem hatten wir ein 40 Meter Halbseil, 4 Cams und 4 Keile dabei.
Kletterausrüstng war schon ziemlich am Limit. Ein Längeres Seil, Haken und Hammer wären manchmal recht hilfreich gewesen.
Vom Tristner geht es gleich über eine steile Wiese zur Ligedlscharte hinunter.
Ab dort geht es richtig los. Der erste Grataufschwung hat mich einiges an Nerven gekostet. Seilfrei über eine moosige und eher brüchige Wandstelle hinauf. Ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten 3 Tage ;-)!
Der Weiterweg ist ein ständiges auf und ab. Turm hinauf, Turm hinunter..............
Es schaut eigentlich recht leicht aus, ist es aber nicht. Über den Blaser ging es weiter zur Rofelspitz, Schlierspitze und Floitenturm. Bis hierher hatten wir nur einen Schlaghaken gesehen, und den hab ich mit zwei Finger herausziehen können. Unser Seil war mittlerweile auch nur noch 35 Meter lang, weil wir 5 Meter auf einem Turm zum abseilen opfern mussten :-/!
Am Floitenturm angekommen war es schon recht spät, und die Kraft bzw Motivation auch nicht mehr allzu gross. Wir wollten aber noch unbedingt zur Zaunscharte hinunter, und dort biwakieren.
Der Abstieg zur Zaunscharte war noch einmal richtig mühsam. Über 45 Grad steile Wiesen ging es auf der Westseite hinunter, und wieder 200 Höhenmeter hinauf zur Scharte.
Erster Tag vorbei, Biwak!
Erster Tag : 14 Std   13 Km    3300 Hm Aufsteig    1350 Hm im Abstieg

Um 6 Uhr starteten wir wieder los!! Eigentlich wollten wir heute den Grat bis zum Löffler fertig machen, aber ging sich nicht ganz aus ;-)!
Die erste Etappe am zweiten Tag ging über die Drei Könige. Recht schöne Kletterei, und auch immer wieder Haken, bzw Abseilstellen, aber es dauert alles ziemlich lange. Nach den Königen gaben wir ordentlich Gas und kamen recht gut voran. Über Toifler weiter zur Birbergspitz und Kreuzspitze. Mittlerweile waren wir schon wieder 7 Std unterwegs, und halb ausgetrocknet. Wir hatten die Hitze unterschätz, und zu wenig Wasser dabei. 2 Liter gingen am ersten Tag drauf, und für den zweiten tag blieb nur noch ein Liter. Von trinken war nicht mehr die Rede, nur noch mit einem kleinen Schluck den Mund befeuchten und weiter. Der Wassermangel machte uns natürlich auch nicht schneller, und so kletterten wir nur noch zaghaft Richtung Gigalitz.
Der Blick vom Gigalitz Richtung Löffler raubte uns die letzte Motivation. Eigentlich dachte ich dass es leicht wird, und wir schnell klettern können, aber dem war nicht so. Der Grat war messerscharf, und noch ewig weit! Keine Chance zum fertig machen an diesem Tag.
Vom Gigalitz sind wir hinüber auf den Gigalitz Turm, und dort Südost Seitig über eine gebohrte Tour mit unsern 35 Meter Strick hinunter. Auf der Lapenscharte erreichten wir endlich unser Wasserdepot. Für jeden 2 Liter. Diese 2 Liter verdunsteten in meinem Mundraum :-)!! Die 2 Liter waren gleich fertig, und so mussten wir entscheiden was wir machen.
Weiter gehen geht nicht, kein Wasser. Aufgeben, oder zur Greitzer Hütte absteigen, dort schlafen, und am nächsten Tag hier weiter machen.
Der Bierdurst führte uns zur Greitzer Hütte. Essen, trinken und morgen weiter!!

Zweiter Tag: 11 Std    7,1Km    1050 Hm Aufstieg     1350 Hm Abstieg


Um kurz vor 5 ging es von der Greitzer Hütte wieder hinauf zur Lapenscharte. Der gesamte Körper schmerzte schon ziemlich, aber wir waren wieder gestärkt und motiviert. Zügig ging es über Blockgelände auf die Lapenspitze. Ab dort war wieder Schluss mit zügig und es wurde wieder eher zum Kampf. Körperlich waren wir wieder fit, aber im Kopf schon richtig müde. Damit man halbwegs weiter kommt muss man das meiste seilfrei klettern, und die ständige Konzentration kostet viel Kraft und Nerven!! Zudem musste wir noch auf einen Turm hinauf, der alles andere als einfach war. Schwer zum absichern, rutschiger und brüchiger Fels. Dani ist souverän hinauf und wir kamen wieder in ein bisschen leichteres Gelände!! Um halb 10 waren wir in der Löfflerscharte. Bei Sturm und Nebel startetn wir Richtung Kl Löffler. Wieder dachte ich dass es leicht wird, aber wieder lag ich daneben. Wir mussten erneut das Seil auspacken und einige Längen sichern. Anschließend ging es zwar nicht leicht, aber zumindest seilfrei und somit recht flott weiter. Um 11:30 standen wir am Grossen Löffler :-)!
Die Erste komplette Überschreitung des Floitenkamms :-)!
Wir sind dann den Nordgrat wieder ein Stück zurück geklettert, und westseitig ein Rinne mit losem Gestein hinunter auf den Gletscher. Auch noch recht spannend ;-)!
Um halb zwei zurück auf der Greitzer Hütte :-)!

Dritter Tag:  6,5 Std    6,5 Km   1800 Hm Aufstieg   650 Hm Absteig  alles zum Gr Löffler


Ein grosses Abenteuer vor der Haustüre!!
Grosse Anforderung an Kondition, Konzentration, und an die Haut an den Händen.
Der Grat ist mit einer Flechte überzogen. Schmerzt mit der Zeit brutal, und die Füsse haben keine Reibung!!

Danke an unsere Wasserträger, und die Wirtsleute von der Greitzer Hütte :-)!

Berg Heil Dani, es war mir eine Ehre :-)!!



Bilder

1 Kommentar:

Wolfi hat gesagt…

Gewaltig Mander... Kompliment!!!