Die Tage nach
Weihnachten sind üblicherweise jene Tage, an denen Gutscheine eingelöst werden.
Mein einzulösender Gutschein war bereits über sechs Jahre alt. Gutscheine ohne
Datumsangabe bleiben in Österreich 30 Jahre gültig. Dann wäre ich allerdings
eher zu alt, um einen Gutschein mit der Aufschrift „1x Eiger-Nordwand klassisch“
noch einlösen zu können.
Von Daniel
Obererlacher (unterwegs mit Albert Neuner) wussten wir, dass die Verhältnisse in
der Heckmair Route teilweise recht sportlich seien.
Das erste Drittel
konnten wir bei optimaler Schneeauflage stapfen. Der Mittelteil zeigte dann
seine Zähne und die Kletterei habe ich als recht anspruchsvoll empfunden (liegt
aber vielleicht auch daran, dass meine Performance im Steigeisen – Fels geschruppe verbesserungswürdig ist). Am Götterquergang bezogen wir dann ein kurzes Nachtlager, um
am zweiten Tag das letzte Drittel in Angriff zu nehmen. Hier fehlte es
eindeutig an Schnee und Eis, es gab etliche blankliegende Passagen und Bereiche
mit einem unangenehmem Fels – Eis Mix. Im Gipfeleisfeld beschlich mich kurz der Gedanke, die Tour könnte vielleicht nie enden.
Damit ordentliches
Westalpenflair aufkommt, nebelte es zeitgerecht am Gipfel ein. Der Abstieg über
die Eiger-Westflanke (erste Schibefahrung 1970 durch Sylvain Saudan – siehe
letzte Ausgabe von bergundsteigen) ist dann im Verhältnis zur Tour wenig
spektakulär. Nur das Knietiefe Gewühle ab halber Abstiegshöhe zehrte etwas an
den Nerven.
Mit dem Bauarbeiterzug
ging es kostenlos (!! Hopp Schwyz) zurück auf die Kleine Scheidegg, wo wir im
Bellevue des Alpes den Ausflug ausklingen ließen.
Und endlich löste sich die Zunge vom Gaumen.
Und endlich löste sich die Zunge vom Gaumen.
Dank an Jojo Steidl
für die unvergesslichen Tage.
Um FOTOS zu schießen blieb ganz offensichtlich wenig Zeit.
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