Die „Sturmwind“ am kl. Lafatscher ist der Inbegriff von Freikletterei im Hallerangergebiet. Laut Erstbegeher äußerst schwierig zum Absichern, dazu Schwierigkeitsangaben die dem heutigen Standard nicht mehr entsprechen, alles das hat wohl dazu beigetragen, dass es kaum Wiederholungen der Route gibt.
Nachdem ich das
David erzählt habe, meinte er nur: „De sollte mir ins mal anschauen“! Letzte
Woche war es dann soweit, nach der langen Trockenperiode waren die Bedingungen
dazu perfekt. Als wir dann unter der Tour gestanden sind, hatte ich ein leicht
mulmiges Gefühl, verdammt steile Kletterei in sehr sicherungsfeindlichem Fels
und der glatte Überhang in der 3. Seillänge sieht von unten fast unkletterbar
aus. Nichts desto trotz einen Versuch wollten wir unbedingt machen, so
schlich David, nach der Zustiegslänge über die „NO-Verschneidung“, in die 1.
Seillänge hinaus. Steile, athletische Kletterei in wasserzerfressenen Fels, der
teilweise super, aber auch immer wieder brüchig ist, eine trügerische
Kombination. Nach der etwas leichteren 2. Seillänge kommt die Schlüssellänge.
Zuerst klettert man die einen nassen, brüchigen Kamin hoch, dann geht es hinaus
in die überhängende Wand. Zum Glück konnte David dort an entscheidender Stelle
einen soliden Haken unterbringen, denn dann musste er mal richtig riskieren und
weit vom Haken wegsteigen. So kämpfte er sich die mehr als 50 Meter hinauf zu
einem geeigneten Standplatz. Leider war das unterbringen von guten Sicherungsmittel
alles andere als einfach. Zwei Haken, die nur wenige Zentimeter in den Fels
reichten und zwei Keile, sollten uns dann einen sicheren Stand bieten. Diese
Seillänge wird aus heutiger Kletterbewertung wohl den oberen 7 bzw. unteren 8
Grad erreichen. Die zwei darauffolgenden Seillängen sind zwar nicht mehr so
schwer wie die SSL, jedoch immer noch sehr schwierig zum Absichern und
erreichen auch nochmal den unteren 7 Grad. Nach einigen Stunden Kampf konnten
wir uns glücklich am Ausstieg die Hände schütteln. Abgeseilt haben wir uns über
die Neutour „Love Gun“ die sich gleich rechts neben der „Sturmwind“ befindet. Auch
für David war es eine seiner härtesten Touren die er bis jetzt gemacht hat, Gratulation
nochmals zu dem schneidigen Vorstieg!
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