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Sonntag, 19. Juni 2022

Laliderer Nordwand - "Dibona/Mayer"

Am Samstag den 18. Juni 2022 gings für Magnus, Matthi und mich wieder in die Laliderer Wände. Nachdem für Matthi und mich bereits der 13. Anstieg in der Nordwand bevorstand, fiel die Routenwahl gar nicht mehr so leicht. Weils auch nicht gleich ganz schwierig werden sollte, einigten wir uns auf die Dibona/Mayer-Führe. 1911 von den Bergführern Angelo Dibona und Luigi Rizzi sowie den Wiener Brüdern Guido und Max Mayer erschlossen, stellt sie den ältesten Wanddurchstieg dar. Dennoch muss angemerkt werden, dass Otto „Rambo“ Herzog bereits kurz zuvor mit der sogenannten „Ramboplatte“ die Schlüsselseillänge am Ende der Hauptschwierigkeiten überwand und nur von einem Gewitter zum Rückzug gezwungen wurde.

Den Einstieg vermittelt die von rechts nach links geneigte Rampe (IV) in Falllinie der Scharte zwischen Laliderer Wand und Spitze, über welche auch jüngere Routen erreicht werden. Über das moosige Schichtband quert man 40 m nach rechts (IV) bis eine schwierige Wandstelle (VI-) an etwas unzuverlässigen Schuppen und ebensolchen Haken empor in ein nach links geneigtes Verschneidungssystem führt. In diesem geht es in festem Fels mehrere Seillängen empor (anhaltend V, zahlreiche alte H.), an einer Gabelung eher rechtshaltend, bis schließlich die „Ramboplatte“ in den Beginn der Schlucht leitet, welche den oberen Wandteil prägt. Quert man ungeachtet der Verhauerhaken gleich tief linkshaltend, wird man nach den strammen 5er-Längen zuvor etwas verwundert sein, dass diese dann gar nicht so plattige Traverse früher als Schlüsselstelle tituliert wurde. In der Schlucht führt vorerst leichteres Gelände zum Beginn eines von der Gratscharte herabziehenden Kamins (2 SH). Rechts von diesem geht es über eine brüchige Wandstelle (V-, H. mit neuer Schlinge) empor. Nun wird der Kamin nach links überquert und an dessen linker Begrenzungsrippe finden sich eine Seillänge höher 2 Standhaken. Neben dem im alten AV-Führer beschriebenen Weiterweg über die sich zum Pfeiler aufsteilende Rippe und einem Ausstieg etwas weiter links, wie in der aktuellen Auflage des Panico-Kletterführers angerissen, erschien uns der Pfeiler des obersten Abschnittes der Route „Im Reich des Zyklopen“ zum Greifen nahe. So führte uns dieser Weg aus der zyklopischen Urwelt der Laliderer Wände auf die Sonnenseite.

Noch einmal volle Konzentration beim Abstieg durch die Spindlerschlucht aufbringend, saßen wir 2 h später zufrieden beim Bier auf der Falkenhütte, wenngleich diese nach Umbau und Pächterwechsel das Flair der Kostenzer-Zeit verloren hat.











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